Rolf Rombach ist mit sofortiger Wirkung als Präsident des FC Rot-Weiß Erfurt zurückgetreten. Grund dafür sind nach eigener Aussage, die anhaltenden unüberbrückbaren Differenzen zu handelnden Personen in den Führungsgremien

Rolf Rombach ist mit sofortiger Wirkung als Präsident des FC Rot-Weiß Erfurt zurückgetreten. Grund dafür sind nach eigener Aussage, die anhaltenden unüberbrückbaren Differenzen zu handelnden Personen in den Führungsgremien.

Die Rücktrittserklärung:

„Ich habe als Präsident immer das Wohl des Vereins in den Mittelpunkt meiner Arbeit gestellt. Nach den öffentlichen Auseinandersetzungen der vergangenen Woche habe ich einer überraschenden Übereinkunft am letzten Wochenende zugestimmt. Unsere einvernehmliche Absicht war es, sachlich und zielorientiert die Neuausrichtung des RWE zu gestalten und gemeinsam Lösungen für die bestehenden Probleme zu finden. Die Berichterstattungen der vergangenen Tage haben mich entsetzt. Ich habe den Eindruck, auch in der gemeinsamen Besprechung am 04.11.2017 von Teilen der Führungsgremien aus Aufsichtsrat und Präsidium getäuscht und benutzt worden zu sein. Die falschen Darstellungen hinsichtlich der Überschuldung des Vereins sowie die „mögliche Rückholaktion des ehemaligen Trainers Krämer“, haben nur einen Zweck, eine Person zu diffamieren, mögliche Stimmungen aufzunehmen, um ein gutes Image für sich persönlich zu gewinnen.

Nicht ich fühle mich als Verlierer. Verlierer ist eindeutig der Verein FC Rot-Wie Erfurt e.V.

Als Person Rolf Rombach kann ich mit solchen Personen nicht zusammenarbeiten. Das ist der Grund für mich, vom Amt des Präsidenten zurückzutreten.

Die Liebe zum Verein ist in all den 12 Jahren Präsidentschaft entstanden, weil ich es von Jahr zu Jahr mehr gespürt habe, was es bedeutet, einen solchen Verein zu führen mit all seinen Werten und seinen Ausstrahlungen für die Einwohner in Erfurt und Thüringen. Wir haben in der Zeit einige Höhepunkt erlebt, aber auch einige Tiefschläge hinnehmen müssen. Ich bin immer wieder im Interesse des Vereins aufgestanden, habe gekämpft, Leute mitgenommen und nie aufgegeben. Das waren die Schlüssel zum Erfolg. Sonst gäbe es den Verein in dieser Stellung heute nicht mehr. Mein Ziel war es immer, den Profifußball in Erfurt zu erhalten.

Ich war nie – wie viele Außenstehende behaupten – ein Alleinherrscher; ich wurde nur bei vielen wichtigen Entscheidungen alleine gelassen.

Meine Präsidentschaft habe ich übernommen mit einem Schuldenstand von fast 3,8 Millionen Euro. Ich gebe ihn ab nach 12 Jahren mit einer Überschuldung in Höhe von 5,5 Millionen Euro. In meiner 12-jährigen Amtszeit wurden alle Löhne und Gehälter auf den Tag genau bezahlt. Es gab keine rückständigen Steuerforderungen.

Stolz bin ich auch auf die Errichtung unseres Sportzentrums im Gebreite. Dies habe ich persönlich finanziert und bin mir sicher, bei weiterer guter Führung ist dieses Geld sehr gut angelegt.

Mein Traum – Fertigstellung der Arena – habe ich in meiner Amtszeit geschafft. Ich wurde damals für diese Vision vielfach belächelt. Wir haben das gemeinsam geschafft. Der Verein ist in der Lage, zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis im laufenden Spielbetrieb zu erwirtschaften. Hinzu kommt, dass Vereine der 3. Liga ab der nächsten Saison über weitere zusätzliche Einnahmen (Fernsehgelder etc.) in Höhe von ca. 400.000 Euro verfügen können. Ein Schuldenabbau wäre damit gewährleistet gewesen. Durch die geplante Ausgliederung hätte man den Verein auf solide Beine stellen können. Ich konnte bereits zwei dem Verein sehr nahestehende Personen als Investoren in einer Größenordnung von 800.000 Euro gewinnen. Auch das Lizenzierungsverfahren für die nächste Saison wäre uns gelungen. Das kann ich Ihnen versichern.

Parallel dazu habe ich gespürt, dass der Verein eine „inhaltliche Neuausrichtung“ benötigt. Damit habe ich bereits vor Monaten begonnen. Ich stand kurz davor, sie dem Aufsichtsrat und den Mitgliedern zu präsentieren. Diese Neuausrichtung war Teil unseres Plans um fußballerische Qualität zu sichern. Diese Aufgaben lege ich jetzt in die Hände von Herrn Nowag und evtl. bei der Wiederwahl in die Hände des Vorsitzenden des Aufsichtsrates Herrn Dr. Kästner. Ich wünsche ihnen – für den Verein – dass sie es schaffen.

Ich bin kein einfacher Mensch; wenn ich ein Ziel vor Augen habe, verfolge ich dieses Ziel mit aller Konsequenz, als Präsident immer die Vereinsinteressen vor Augen, nichts anderes. Ich habe mir nicht immer Freunde geschaffen, das war mir egal, weil die Interessen des Vereins an erster Stelle standen.“

10.11.2017 \ FC RWE e.V.