Am Samstag treffen mit RW Erfurt und der zweiten Mannschaft des VFB Stuttgart die beiden dienstältesten Teams der Liga im Steigerwaldstadion aufeinander. Es ist ein richtiges Kellerduell, denn Erfurt als Vorletzter erwartet mit dem VFB das Schlußlicht. Keine Frage, für beide Mannschaften heißt es dabei: Nur der Sieger (so es einen gibt) kann erst einmal durchatmen.
Bei Rot-Weiß Erfurt ist man nach dem Auftritt in der zweiten Halbzeit in Großaspach, obwohl als einziges Team in der Liga bislang noch sieglos, optimistisch, dass man die Punkte zu Hause behalten kann. "Wenn wir diese Leidenschaft in die Begegnung gegen Stuttgart mitnehmen können, dann sind wir endlich in der Meisterschaft angekommen", sagte heute Trainer Christian Preußer, der die gestrige Begegnung zügig mit seinen Jungs ausgewertet hat. Er übersieht aber bei aller Freude über das Aufbäumen im 2. Abschnitt auch nicht, was sein Team in der ersten Halbzeit angeboten hat. "Das war gar nichts. Unser Spielglück war quasi auf Null gestellt"! In der Halbzeitpause muss dann etwas passiert sein, was die Truppe aus der Lethargie gerissen hat. "Sind Sie laut geworden", fragte heute ein Journalist auf der Pressekonferenz. "Dazu möchte ich mich nicht näher äußern. Es kommt zudem nicht auf laut oder leise an. Der Inhalt ist wichtig", antwortete der Trainer. Wie es beim Kapitän angekommen sei, dass er zur Pause ausgewechselt wurde und ob Tyrala am Samstag dennoch spielen wird, wurde auch gefragt. "Jeder, auch der Kapitän muss sich einer sportlichen Bewertung unterziehen. Ich habe mit Sebastian seinen Auftritt besprochen. Was ich anerkennenswert fand, war die Tatsache, dass er nicht geschmollt hat, sondern sich von der Seitenlinie aus weiter eingebracht hat, Getränke für seine Kollegen reichte und sie anfeuerte. Es gibt allerdings tatsächlich die Option, dass er am Samstag nicht, oder nicht von Anfang an spielt", sagte Preußer. Christoph Menz, ebenfalls bei der Pressekonferenz zugegen, milderte den Austausch ab: "Im Grunde hätte der Trainer jeden Einzelnen rausnehmen können. Wir waren ja alle neben der Spur, auch wenn man das nicht wirklich erklären kann". Beide, Trainer und Spieler bedankten sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich bei den mitgereisten Fans, die auch nach der traurigen Vorstellung der ersten 45 Minuten "mit so unfassbar vielen Fehlern" (O-Ton Preußer) weiter zum Team gestanden hätten. "Das hat uns sehr gut getan und uns auch in die Pflicht genommen nach der Pause rauszugehen und das Ding tunlichst noch zu drehen", sagten beide.
Der Trainer will das Momentum nun mitnehmen in den Samstag. "Wenn wir das hinbekommen, dann werden wir gewinnen". Klappt es, dann wäre es nicht nur der erste Saisonsieg, sondern der 100. Sieg in der Rot-Weißen Geschichte der 3. Liga.
Gegen den VFB, gegen den es in der Vergangenheit fast immer unangenehm war zu spielen, wird Uzan im Kader fehlen. Er hatte sich schon vor dem Spiel gegen Großaspach krank gemeldet (grippaler Infekt) und wird es bis Samstag nicht schaffen. Besser sieht es bei Judt aus, der gestern Abend am Spiefeldrand getackert werden musste, aber wohl einsatzfähig ist. Und auch die Oberschenkelprobleme die Kammlott aus Großaspach mitgebracht hat, sollten bis Samstag behoben sein.
Das Spiel wird durch die Kollegen vom Live-Ticker und vom RWE-Radio begleitet.




