Am Samstagnachmittag trennte sich Rot-Weiß mit 1:1 vom Tabellenführer aus Greifswald. Defensiv stabil und mit großem Chancen-Übergewicht kamen wir nicht über eine Punkteteilung hinaus.

Rot-Weiß war von Spielbeginn an heiß darauf, dem Tabellenführer drei Punkte abzuluchsen. In Minute 5 holte sich Artur Mergel den Ball an der Mittellinie, sah GFC-Keeper zu weit vor dem Tor stehen und versuchte es aus großer Distanz. Der riskante Versuch ging neben den Kasten. RWE hatte "gute Spielzüge, kompakt gestanden und nicht viel zugelassen", zeigte sich Coach Fabian Gerber nach dem Spiel "extrem stolz, wie wir hier von der 1. Minute an aufgetreten sind".

Verdiente Elva-Führung und Schelle-Glanztaten!

Um die 30-Minuten-Marke drückte Rot-Weiß mit ganzer Macht auf das 0:1! Elva schoss von außerhalb des Strafraums knapp drüber (29.), Schulz setzte Seaton ein, dessen Schuss in letzter Sekunde abgegrätscht wurde (32.), ein Volley-Schuss von Schulz aus der zweiten Reihe traf nur den Querbalken (35.). Hochverdient folgte nur eine Minute nach dem Lattentreffer das erste Tor des Tages: Eine Ecke von Maximilian Pronichev wurde unfreiwillig von einem Greifswalder verlängert, der Ball fiel direkt vor dem Tor Caniggia Elva auf den Fuß, der einschob und artistisch seinen zweiten Saisontreffer bejubeln konnte. Die mitgereisten RWE-Fans, die bei der längsten Auswärtsfahrt des Jahres mitten in der Nacht aufgebrochen und über 550 Kilometer zurückgelegt hatten, feierten das 0:1 mit dem Neu-Nationalspieler St. Lucias. Unter der Woche war Elva für die Nationalelf seines Vaterlands nominiert worden. Kurz vor dem Seitenwechsel wurde es im Erfurter Sechzehner nochmal brenzlich: Nach Eckball köpfte Schmedemann mit viel Wucht aufs Tor, Schellenberg parierte überragend! Auch den Nachschuss von Kapitän und Ex-Zweitliga-Profi Tom Weilandt wehrte der 23-Jährige mit fantastischem Reflex ab! So rettete "Schelle" unserem Team eine hochverdiente 1:0-Führung in die Halbzeitpause!

Gegentor zur Unzeit: Eshele trifft!

Kurz nach dem Seitenwechsel der Nackenschlag für unser am Samstag so stark aufgelegtes Team! In Minute 49 konnte sich Farr auf rechts gegen Kwabe Schulz durchsetzen und an den langen Pfosten flanken. Die rot-weiße Defensive und Keeper Schellenberg kamen an den hohen Ball nicht dran, am langen Pfosten musste GFC-Stürmer Manassé Eshele nur noch einschieben – Saisontor Nummer 5 für den Kongolesen, und das 1:1 im Spiel gegen Rot-Weiß!

Top-Chancen aufs 2:1 – RWE kämpft unerbittlich!

Doch unser Team ließ sich nicht unterkriegen: Keine zehn Minuten nach dem Ausgleich die nächste Riesen-Chance Rot-Weiß! Nach schönem Steckpass war Lopes Cabral rechts im Strafraum frei, konnte aber Jakub Jakubov im Eins-gegen-Eins nicht überwinden. Nach 67 Minuten hatte Seaton nach Pronichev-Ecke die Chance per Kopf, setzte das Leder aber knapp daneben. Nur fünf Minuten drauf fällt der Ball 20 Meter vor dem Tor zu Kapitän Startsev, der einen Volley-Schuss aber ebenfalls neben das Tor haut. In Minute 80 muss einfach das 2:1 zugunsten unseres Teams fallen: Mergel spielt einen weltklasse Steckpass in den Lauf des eingewechselten Langner, der frei auf Jakubov zuläuft, welcher sich aber stark breitmacht und das direkte Duell für sich entscheidet, Langner scheitert am Fuß des 34-jährigen Tschechen!

In Minute 86 wurde ein Schuss vom torgefährlichen GFC-Linksverteidiger Coskun gefährlich abgefälscht, Schellenberg aber ließ sich nicht beirren und parierte sicher. Nur kurz darauf: Tavares im Laufduell mit einem GFC-Defensiven, der den Ball mit der Hand aus der Gefahrenzone befördert, Schiri Hempel hatte das nicht gesehen, ein Platzverweis und ein Freistoß vom Strafraumrand wären die logische Konsequenz gewesen. Schlusspunkt des Spiels: Gelb-Rot für Til Linus Schwarz, der sich abseits des Balles ein taktisches Foul beging, in Minute 52 hatte er für eine überharte Grätsche die erste Karte gesehen.

"Wir waren besser und hatten die größeren Chancen": Fazit

Am Ende blieb es bei der Punkteteilung beim Tabellenführer aus Greifswald, schade, weil wir hier über weite Strecken die besser Mannschaft waren. "Wir sind ein bisschen enttäuscht, weil wir besser waren und die größeren Chancen hatten. Wir fahren mit gemischten Gefühlen zurück nach Erfurt", so Fabian Gerber nach dem Spiel.

Dennoch steht unter dem Strich eine fantastische Leistung in allen Mannschaftsbereichen, Chancenverwertung und Matchglück sind in diesen Wochen nicht auf unserer Setie. Aber der Einsatz stimmt, die Leistung stimmt, bloß die Ergebnisse wollen gerade nicht. Der überlegene Auftritt beim Tabellenführer macht große Hoffnung, dass wir uns in den kommenden Spielen das nötige Spielglück zurückerkämpfen! Am 20. Oktober spielen wir zuhause, im Steigerwaldstadion gegen den SV Babelsberg, da holen wir uns, mit eurer Unterstützung, zurück auf die Siegerstraße! Freitagabend, bei Flutlicht, Anstoß 19 Uhr! Am kommenden Wochenende wartet erstmal das Achtelfinale des Landespokals auf uns, am Sonntag spielen wir um 14 Uhr beim 1. FC Eichsfeld!


Nach dem Spiel sprachen Kapitän Andrej Startsev und Innenverteidiger Lucas Zeller am rot-weißen Mikrofon über das 1:1!

Spielverlauf anzeigen 08.10.2023