Der FC Rot-Weiß hat sich am Nachmittag in der Flyeralarm-Arena zu Würzburg mit einem 0-0 einen Punkt beim Aufsteiger Würzburger Kickers erspielt. Damit ist das Team von Christian Preußer nun seit vier Spielen ohne Niederlage. Unter dem Strich muss man aber sagen, dass seine Mannschaft bei diesem Auswärtsspiel wohl eher zwei Punkte verschenkt hat, denn der Liganeuling spielte ab der 40. Minute in Unterzahl. 6337 Zuschauer, darunter ca. 300 Flüchtlinge, die von den Kickers eingeladen worden waren, sahen diese spielerisch eher mäßige Begegnung.
Bei Rot-Weiß fehlte dabei der von einer Grippe geschwächte Andre Laurito, den Janis Nikolaou in der Innenverteidigung ersetzte. Der in den zu Wochenbeginn von Roda Kerkrade verpflichtete Marc Höcher sass zunächst ebenso auf der Bank, wie erneut auch Kapitän Sebastian Tyrala. Nach einer relativ langen Abtastphase hatte Rot-Weiß die erste große Chance des Spiels durch Okan Aydin, dessen Schuss aber von Robert Wulnikowski, dem 38jährigen Torwart der Kickers, großartig abgewehrt wurde (15.). Eine feine Aktion der Erfurter, die im Übrigen in der Entstehung glänzend durch Florian Bichler und Carsten Kammlott eingeleitet worden war. Die Gastgeber antworteten darauf aber postwendend. Dennis Russ prüfte Philipp Klewin, der dessen Ball nur abklatschen konnte, doch Amir Shapourzadeh, der daraufhin freistehend zum Schuss kam, vergab fahrlässig die Gelegenheit zur Führung für den Neuling (19.). Die anfänglich in der Vorwärtsbewegung zu unpräsise auftretenden Würzburger waren nun plötzlich im Spiel und erarbeiteten sich zunehmend Vorteile. Nach einer Ecke, schraubte sich Stürmer Christopher Bieber, der zuletzt den 1-0 Siegtreffer der Würzburger gegen Aue erzielt hatte, im Strafraum am höchsten, doch sein wuchtiger Kopfball wurde von Okan Aydin auf der Torlinie geklärt (30.). In diese gute Phase hinein schwächten sich die Unterfranken kurz vor der Pause dann aber selbst, als deren Kapitän Shapourzadeh nach einem Foul gegen Luka Odak völlig unnötig noch einmal gegen den Erfurter Abwehrspieler nachtrat und von Schiedsrichter Marcel Schütz zurecht die Rote Karte erhielt (40.).
Bis zur Halbzeit geschah dann in diesem eher durchschnittlichen Spiel, bei dem die Kickers bis hier hin etwas mehr für einen eigenen Treffer getan hatten als die Thüringer, nichts Aufregendes mehr und so wurde schließlich mit einem 0-0 die Seite gewechselt.
Neues Personal kam nach dem Pausentee zunächst nur bei den Hausherren zum Zuge. Karsanidis ersetzte Vocaj in der Mannschaft von Bernd Hollerbach. Doch schon bald reagierte auch Christian Preußer und brachte Sebastian Tyrala für Juri Judt (53.). Der Trainer wollte offensichtlich durch die Einwechslung des Kapitäns die Überzahl für deutlich mehr Impulse nach vorne nutzen. Aber Würzburg sollte die kommenden Minuten erst einmal bestimmen. Dabei hatte der auffälligste Spieler der Gastgeber, Christopher Bieber, zwei glänzende Auftritte, wobei er einmal nur den Pfosten des Erfurter Tores traf (56.). Kurz zuvor hatte Sebastian Szimayer auf der anderen Seite zwar den Ball im Netz untergebracht, sein Treffer wurde aber nach Ansicht des Schiedsrichters aus Abseitsposition erzielt.
Nach genau einer Stunde dann der erste Auftritt des Holländers Marc Höcher im Rot-Weißen Dress. Für ihn machte Florian Bichler Platz (60.). Die Gäste nun deutlich besser und mit mehr Zug zum Tor. Ein Drop-Kick von Fabian Hergesell zwang Wulnikowski zu einer Glanztat (68.). Einige Minuten später flankte Odak aus dem Halbfeld auf Tyrala, dessen Kopfball aber um einen Meter über die Latte strich (77.). Erfurt drängte nun auf die Führung gegen Würzburger Kickers, denen allmählich die Puste ausging. Nikolaou tauchte plötzlich auch im gegnerischen Strafraum auf und prüfte Torwart Wulnikowski nach einem Eckball von Höcher mit einem gefährlichen Kopfball (81.). Der letzte Aufreger der Begegnung in der Nachspielzeit. Kammlott kam im Duell mit Schoppenhauer im Würzburger Strafraum zu Fall, doch der Schiedsrichter erkannte kein Foulspiel des Kickers-Verteidigers.
So blieb es bei der Punkteteilung, über die nicht nur die etwa 700 mitgereisten RWE-Anhänger nur bedingt glücklich sein werden. Doch leider fehlte heute, trotz Überzahl im 2. Spielabschnitt, neben einer erneut guten Abwehrleistung nach vorne die letzte Konsequenz im Abschluss.
Spielverlauf anzeigen 05.09.2015 \ Profis
























Tugay Uzan (9) kommt für Sebastian Szimayer (33)
Gelbe Karte für Christoph Menz (22)
Marc Höcher (10) kommt für Florian Bichler ()
Sebastian Tyrala (13) kommt für Juri Judt (24)
Gelbe Karte für Juri Judt (24)



